Elise Marianne Matthes
Elise Marianne Matthes
* 11. März 1908 in Rottwerndorf
~ 20. Mai 1908 in Rottwerndorf
Vater: Karl Friedrich Kurt Matthes aus Gaunitz
Mutter: Anna Elise Humbsch aus Oelsitz
Geschwister:
Lieselotte Matthes
∞ Robert Gustav Wilhelm Tegeler am 30. Januar 1937 in Dresden
Kinder:
Gertrud Elise Ursula Tegeler
Hellmut Manfred Wilhelm Tegeler
Dietrich Ralf Bernd Tegeler
† 23. Juli 1975 in Taufkirchen (Vils)
▭ Taufkirchen
Biographische Bemerkungen:
Marianne Matthes wurde im Hause der Eltern in Rottwerndorf getauft. Am 25. März 1923 wurde sie in Pirna an Palmarum konfirmiert. Die Verlobung mit Wilhelm Tegeler fand im Juli 1936 statt.
Marianne Matthes teilte ab August 1944 das Schicksal vieler anderer Frauen, deren Männer und Söhne als vermisst gemeldet waren. Sie schrieb weiterhin Briefe an ihren Mann in der Hoffnung, dass ihn einer erreichen würde. Nach Rückkehr der letzten Gefangenen aus sowjetischer Gefangenschaft 1956 gab es jedoch keine Hoffnung mehr, dass Wilhelm Tegeler noch leben könnte. 1963 wurde er für tot erklärt.
Nach ein paar Jahren des Familienglücks musste Marianne Tegeler nach dem Verlust des Ehemannes die ganze Last der Existenzsicherung und Erziehung von 3 kleinen Kindern allein tragen. Bei den Luftangriffen auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 war die Wohnung völlig ausgebrannt. Von der gesamten Habe konnten nur die Gegenstände gerettet werden, die bereits vorher nach Rottwerndorf gebracht worden waren. Marianne Tegeler führte zunächst den Haushalt ihres Vaters weiter und siedelte nach dessen Tod nach Plauen über (1948).
In der Villa Am Bärenstein 7a, die ihrem Schwager Hans Tegeler gehörte und in der verschiedene Familien vom Wohnungsamt einquartiert waren, erhielt sie eine Zwei-Zimmer-Wohnung (ohne Badezimmer) im Erdgeschoss.
Ihre Schwiegermutter Fanny Tegeler, deren Haus in der Fürstenstraße 33 durch Bomben völlig zerstört worden war, wohnte im Obergeschoss des selben Hause. Marianne Tegeler fand Arbeit als Näherin in der von Gustav Tegeler gegründeten Gardinenfabrik, die nun von ihrer Schwägerin Gertraut Tegeler geführt wurde. In dieser Zeit betrug die wöchentliche Arbeitszeit noch 48 Stunden, es gab keine Haushaltsmaschinen, in der Wohnung war nur ein Zimmer heizbar (mit Braunkohle), der Lohn war gering und es herrschte bis weit in die 50er Jahre weiterhin Mangelwirtschaft (Rationierung von Lebensmitteln, Kleidung und Heizmaterial). Dazu kam die Unterdrückung durch den kommunistischen Machtapparat.
1958 erlitt sie einen Schlaganfall und war danach nicht mehr arbeitsfähig. 1964 zog sie zu ihren Söhnen nach München und konnte von da an wenigstens wirtschaftlich ein sorgenfreies Leben führen, da sie nun Witwenrente aufgrund des Beamtenstatus‘ ihres Ehemannes erhielt. Nachdem die Söhne geheiratet hatten, bewohnte Marianne Tegeler ein Zwei-Zimmer-Appartement in einem privaten Münchner Seniorenheim. Nach einem neuerlichen Schlaganfall war sie für kurze Zeit in einem Pflegeheim (Unterschleißheim-Lohhof), danach im Bezirkskrankenhaus Taufkirchen/Vils untergebracht. Dort starb sie am 23. Juli 1975. Ihre Urne wurde auf dem Gemeindefriedhof Taufkirchen bei München bestattet.